Begegnungsfest in Messel 28.09.2013

Begegnungsfest Flüchtlinge und Eingeborene in Messel am Samstag, 28.09.2013

Es war dem Arbeitskreis gelungen, eine großartige Truppe aus Messeler Bürger_innen zu mobilisieren, die die ganze konkrete Vorbereitung organisiert haben. Eigentlich ist das nicht uns gelungen, sondern der ev. Kirchengemeinde, die wir gleich zu Beginn kontaktiert hatten.
Eine Familie hat ein großes Zelt für ca. 90 Personen aufgebaut, mit eigenen und Helfern aus der Unterkunft. Der Schützen-Verein hat 2 Gasgrills gestellt, von privat kam eine Sprech- und Musikanlage, ebenfalls eine vorbereitete Wiedergabeliste verschiedener Weltmusik. Vom Vorbereitungskreis gingen zwei Begleiterinnen mit einigen Flüchtlingsfrauen am Freitag zuvor in Darmstadt einkaufen. Die Getränke waren in Messel auf Kommission bestellt, die Festzeltgarnituren und das Spülmobil stellte die Gemeinde Messel. Für das Spülmobil wurde auf Veranlassung des Hausmieters (das Flüchtlingsamt des Landkreises) extra aus dem Keller des Hauses eine Starkstromleitung wieder zugänglich gemacht. Im kirchlichen Gemeindebrief, zweimal in den Messeler Nachrichten und im Darmstädter Echo erschienen Einladungen. Wir selbst taten ein übriges und verteilten 300 Einladungen in Messeler Briefkästen mit dem schönen Bild von Kambiz. Im Echo wird auch noch ein Veranstaltungsbericht erscheinen, vermutlich mit Bild.

Also alles in allem schon ein mittleres Eventmanagement. Ab Samstagvormittag wurde aufgebaut. Ohne die Messeler wäre das unmöglich gewesen.

Punkt vier Uhr füllte sich schlagartig das Festzelt. Vorabschätzungen der Messeler Vorbereiter_innen bewegten sich zwischen 50 bis 100 Besucher_innen aus dem Ort, was wir Auswärtigen für sehr optimistisch hielten. Aber kurz nach 16 Uhr waren bereits 100 Gäste anwesend. Insgesamt liegen die Veranstalterschätzungen zwischen 140 (ich) und 200 (ein Messeler Vorbereiter), erstaunlich viele sog. ältere Mitbürger_innen. Sie haben wohl ihr Kaffeekränzchen diesmal ins Flüchtlingswohnheim verlegt. Polizeischätzungen liegen nicht vor, die hatte keinen Anlaß, sich sehen zu lassen., oder gerufen zu werden. Das ganze war dennoch eine Demonstration — eine des guten Messeler Bürger_innen_willens. Auch sie brachten Mengen von Kuchen und Gerichten mit. Die Tische bogen sich. Die Hähnchen, Fleischspieße und Lammrücken gingen massenhaft weg. Es blieb wenig übrig.

Zuerst fremdelte man auf beiden Seiten. Aber das Eis war bald gebrochen. Auch die Politik ließ sich sehen. Der Bürgermeister von Messel, Andreas Larem, war recht lange anwesend, die 1. Kreisbeigeordnete, Rosmarie Lück, kam später, blieb dafür länger. Beide hielten kurze Grußworte. Im Programm hatten wir die Vorstellung einiger Hausbewohner. Dazu kam es aber nicht. Nachdem Adries vorgestellt war und er mitgeteilt hatte, dass er selbst Musik macht und singt, wurde er gebeten eine Kostprobe zu geben. Die riß dann die Hausmitbewohner mit und so wurde der Vorplatz ganz schnell zur Tanzfläche, auf die sich nach und nach auch Messelerinnen trauten. So nahm das Programm eine ganz andere Wendung. Und so fand die Annäherung über das Essen und die Verständigung in Musik und Tanz statt. Die Hausbewohner waren sehr beeindruckt von diesem Messeler Entgegenkommen und zeigten Interessierten auch bereitwillig das Haus und ihre Zimmer. Das wiederum löste eine Reihe von Nachfragen aus, wie denn manchen materiellen Defiziten abgeholfen werden könne.

Der Kontakt Messeler – Flüchtlinge wird weitergehen.