Zum ersten Mal seit Bestehen hat der Koordinationskreis Asyl Darmstadt und Landkreis zu einem Empfang geladen, um untereinander und mit Gästen die vergangene Arbeit Revue passieren zu lassen und über neue Aktivitäten nachzudenken.
Als besonderer Gast hatte der neue Landtagsabgeordnete Bijan Kaffenberger sein Kommen zugesagt. Er vertritt den Wahlkreis Darmstadt Süd und Landkreisgebiete östlich von Darmstadt, in dem KOKAS aktiv ist. Außerdem hatte sich die Sozialdezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Rosmarie Lück, für KOKAS die Zeit genommen. Ebenso waren das Ev. Dekanat Darmstadt, der Seniorenbeirat der Stadt, und verschiedene Asylkreise der Umgebung vertreten.
Im Saal der Kath. Kirchengemeinde St. Fidelis gab Johannes Borgetto, der auch die Veranstaltung leitete, eine Begrüßung und Einführung. Er betonte, dass KOKAS der Einsatz für eine offene Gesellschaft gleichrangig sei zur Unterstützung und Begleitung von Geflüchteten. „Integration der Gesellschaft“, war seine Formel, nicht Integration in eine vorgegebene Gesellschaft. Beide Seiten müßten sich bewegen, Muslime die Ankommenden und die Aufnehmenden, damit Platz für alle entsteht. Auch betonte er, dass ein christliches Abendland, das von rechts beschworen wird, geradezu verpflichtet sei, Herberge zu geben. Ebenso sprach er den Dank der Gruppe an die Sponsoren des Vorjahres aus, besonders an die Stadt Darmstadt, die Software AG-Stiftung, die Bürgerstiftung Darmstadt und die Sparkasse Darmstadt
Danach stellte Detlef Verchin die Aktivitäten des vergangenen Jahres vor. Per Powerpoint wurden nochmals die Flagschiffe Mahnwache, Projekt „Moving People-Menschen unterwegs“ und die Fotoaktion „Gesicht zeigen“ lebendig. Zur Unterstützung der weiteren Arbeit überreichte die Darmstädter Punkband „Fünf Farben Scheiße“ einen Scheck über 450 € aus einem Benefiz-Konzert mit anderen Musikgruppen. Ein solches Benefiz-Konzert fände jedes Jahr zugunsten eines sozialen Zweckes statt, führten die Vertreter aus.
Einen politischen Impuls setzte Pulse of Europe mit seinem Vertreter Jürgen Mattutat und schwor die Versammlung auf die Europawahl ein. Ergänzt wurde der politische Aspekt durch eine Fishbowl-Diskussion mit Rosmarie Lück, Bijan Kaffenberger, Jürgen Mattutat und wechselnden Mitdiskutanten aus dem Kreis der zuhörenden unter der Moderation von Dorothea Köhler von der Organisation „Community for all“. Natürlich wurde das Wohnungsproblem besprochen, als kommunales Thema, wie auch die gerade erfolgte Einstellung der Europäischen Mission Sophia, die u.a. tausende Menschen vor dem Ertrinken im Mittelmeer bewahrte. Auch spezielle Themen der Landesebene kamen zum Zug. Bijan Kaffenberger zeigte sich bereit, besonders zu den Themen Härtefall-Kommission und Abschiebeknast mit den Gastgebern im Gespräch zu bleiben.
Zur Stärkung der Anwesenden bot der Verein „Halima für aktiv Afrika“ ein gern in Anspruch genommenes Büfett mit somalischen Leckereien an.