Angeregt durch die jährliche gleichnamige Aktion von HRi in der Adventszeit, kam bei KOKAS die Idee auf, diese Aktion in die Flüchtlingsarbeit umzusetzen.
Der HR lädt HörerJinnen ein, mit ihm hinter die Kulissen von Theatern, der eigenen Einrichtung, oder von Einrichtungen wie ESA, GSI u.a. Es war auch vor 2 Jahren eine Einladung in eine Flüchtlings-Unterkunft dabei.
Gespräche blieben dabei aber eher oberflächlich, zumal die HörerJinnen nicht unbedingt aus dem Einzugsgebiet der Unterkunft waren.
Wir haben uns vorgestellt: Geflüchtete Menschen öffnen ihre Tür für Einheimische. Das kann für einen Abend sein, oder auch zu anderer Zeit am Wochenende. Ziel sollte sein: Hier lebenden Menschen wird ein Einblick in andere Kulturen vermittelt. Sie werden zu einer Kurzreise in ein anderes Land, eine andere Kultur eingeladen. Geflüchtete erzählen über sich und ihr Herkunftsland. Die Suche nach Gastgebern und Gästen ist begleitet von einem Anmeldeblatt, auf dem die möglichen Gastgeber ein paar persönlich Daten mitteilen: Wer sind sie? Woher kommen sie?
Wieviele Gäste wollen Sie einladen?
Wir denken, das könnte eine niederschwellige Form des Zusammenbringens von Einheimischen und Eingewanderten sein. Die Hoffnung besteht, Menschen aus der einheimischen Bevölkerung ansprechen zu können, die eher Hemmungen haben, von sich aus auf Flüchtlinge zuzugehen. Sie würden so nicht nur etwas über die Herkunftsländer erfahren, sondern auch über die aktuellen Lebensumstände. Soweit die Theorie.
In der Praxis läuft das „Anwerben“ von Gastgebern schleppend Aber es hat sich mittlerweile doch ein Pool von Adressen gebildet. Die Gastfreundschaft ist groß, wenn Bekannte eingeladen werden – aber Fremde? Die Blind-Date-Situation stellt Anforderungen. Und dann entsteht für möglicherweise Interessierte die Frage: Wohin einladen? Leben in der Unterkunft, 2-4-Bett-Zimmer mit Gemeinschaftsküche, macht das unmöglich.
Am ehesten fühlten sich dann noch Familien in Wohnungen angesprochen.
Wie ist das mit der Sprachfähigkeit auf beiden Seiten?
Ein Sprichwort sagt ungefähr so: „Wer sich auf den Weg macht, dem schiebt sich der Weg unter die Füße.“ Ergeben haben sich derzeit 2 Varianten zur allgemeinen Ansprache von Interessierten:
- Lehrkräfte der Fachschule für Erzieherinnen sind auf die Aktion aufmerksam geworden, und würden gern ihre Schülerinnen motivieren, sich darauf einzulassen und so interkulturelle Erfahrung sammeln, die sie später im Beruf mit Sicherheit brauchen. Diese Gäste würden wir im Unterricht auf den Besuch „vorbereiten“.
- In der Grundschule gibt es die Flüchtlingskinder in den regulären Klassen, die jeweiligen Eltern haben oft wenig Kontakt zueinander. Hier ist die Idee, über solche geplanten gegenseitigen Besuche die Kontakte in der Elternschaft zu intensivieren.