53. Mahnwache am 21. Dezember 2020
Gestaltet von KOKAS+

„Kein Weihnachten in Moria“ (https://kein-weihnachten-in-moria.de/).
KOKAS allein zu Haus – mit Monika als Vertreterin des „Interreligiösen Arbeitskreises“.
Rudi ist schon da, wir tauschen uns zu seinem Schützling aus. Monika kommt, dann Gosia, ist mit der Tram bis Luisenplatz gefahren, dann meldet sie sich telefonisch, wir warten. Sie kommt angehumpelt, ihr Knie macht wieder Probleme, aber sie will uns nicht allein lassen. Corona-Einschränkungen verschärft. Buchstäblich ,niemand auf der Gass‘. Fahrräder stehen zwar vor der Apotheke, die Geschäfte sind beleuchtet, aber geschlossen. – Wir sind auch nicht systemrelevant, beschließen deshalb ein Erinnerungsfoto und gehen nach Hause.
Text: Johannes
52. Mahnwache am 16. November 2020
Gestaltet von Pulse-of-Europe, Darmstadt

Die Leute vom Puls Europas sind schon da, 15 Min. vor Beginn, mit Zelt und Bannern.
Es ist dunkel, und es sind wohl corona-bedingt weniger Leute auf der Straße. Das Eintreten für eine humane Flüchtlingspolitik ist angesichts des brennenden Lagers Moria wieder sehr aktuell.
Text: Johannes
51. Mahnwache am 19. Oktober 2020
Gestaltet von KOKAS+

Entsprechend karg war denn auch die Performance. Auf die KOKAS-Kerngruppe ist Verlaß.
Die Kommunikation nach außen ist spärlich. Die Mahnwachenden haben sich aber allerhand zu erzählen. So ist der Termin auch eine Gelegenheit zum Austausch.
Paten sind weiterhin sehr willkommen, da sie der Vielfalt der Unterstützung von Flüchtlingen Ausdruck geben.
Text: Johannes

50. Mahnwache am 21. September 2020
Gestaltet vom Asylkreis Kranichstein

Das war eine Freude, das hat mal wieder Auftrieb gegeben: Der Asylkreis Kranichstein rückt mit mehr als zehn Personen an, der Aufruf zur 50. Mahnwache hat einige mobilisiert und mit den Dauer-Wachhabenden vom Kernteam waren diesmal knapp 20 Personen auf dem Platz. Mit den umgehängten Plakaten war es einmal wieder eine eindrucksvolle Veranstaltung.
Dazu kommt der neue Tresen von KOKAS und die diesjährigen Kampagnen-Materialien von der Diakonie Hessen: Vorlagen zum Nähen von Masken, Flatterband wie bei der Polizei, ein Banner und Aufkleber, alles mit der Botschaft:
„Menschenwürde schützen – Flüchtlinge aufnehmen – jetzt!“
In Kranichstein wurden eifrig Masken genäht, die während der Mahnwache zum Mitnehmen (gegen Spende für United4Rescue) ausgelegt wurden. Dazu kam die Botschaft der Kranichsteiner: Unterstützt das Bündnis United4Rescue, das auf Initiative der EKD ein Rettungsschiff im Mittelmeer trägt. Gefordert wird:
„Verstärkte Seenotrettung – keine Kriminalisierung – faire Asylverfahren – sichere Häfen.“
Text: Johannes

49. Mahnwache am 17. August 2020
Gestaltet von der franziskanischen Gemeinschaft Seeheim
48. Mahnwache am 20. Juli 2020
Gestaltet vom Arbeitskreis „Flucht, Asyl, Integration“, Pfungstadt

Covid-19 zeigt einmal mehr die Gespaltenheit der Welt und die Notwendigkeit der Solidarität. Das war das Anliegen der Pfungstädter. „Fluchtursachen bekämpfen ist Teil einer humanen Flüchtlingspolitik“. Fluchtursache ist auch ein leerer Teller, wie er „zu Tisch“ gezeigt wurde.
„56,6 % der Weltbevölkerung besitzen nur 1,8 % des globalen Vermögens“, wurde per Plakat vermittelt. „Dagegen besitzen 0,9 % der Weltbevölkerung 43,9 % des globalen Vermögens. Und diese 0,9 % sind in der Regel weiß.“
Unser Auftritt hat auf dem Ludwigsplatz an Auffälligkeit gewonnen. Die Kommunikation ist allerdings durch den einzuhaltenden physischen Abstand gestört. Dennoch gab es Gespräche.
Herzliche Einladung, mitzumachen als Person bzw. Gruppe. Je mehr Menschen Gesicht zeigen, desto eindrucksvoller.
Text: Johannes
47. Mahnwache am 15. Juni
Gestaltet von KOKAS+
Das Mahnwachen-Team mit Gosia, Gaby, Monika und Klaus.
Mahnwachen im Mai, geplant mit dem Arbeitskreis „Religionen für Frieden“, und April mussten Corona-bedingt ausfallen.
Die Stadt Darmstadt hat mittlerweile alle öffentlichen Veranstaltungen „mit größeren Menschenansammlungen“ untersagt: „Durch die COVID-19 Epidemie sind unter Bezug auf die Allgemeinverfügung der Wissenschaftsstadt Darmstadt vom 13.03.2020 sämtliche Versammlungen und Demonstration, die mit größeren Menschenansammlungen verbunden sind, bis einschließlich 30.04.2020 untersagt.“
Schön wär’s: „mit größeren Menschenansammlungen verbunden… „
Text: Johannes

Fotos: vaticannews
46. Mahnwache am 16. März 2020
Gestaltet von KOKAS+

Eigentlich mit dem Kranichsteiner Asyl-Team als Paten. Das aber sagte als Gruppe die Teilnahme auf Grund von Corona ab. Für das Kernteam (noch) kein Grund, zuhause zu bleiben. Letzten Endes sind wir zu viert, die beiden Anmelderin und Anmelder, verstärkt durch zwei Mitglieder des Kranichsteiner Teams, die aber auch schon zum Mahnwachen-Kernteam gehören.
Den Handzettel haben wir selbst produziert, eine Weiterverwendung älterer Exemplare, mit Aktualisierung der Mahnwachen-Daten. So kommen (noch) nicht verteilte Handzettel doch noch zum Einsatz.
Die jeweiligen Themen bedürften auch einer Aktualisierung, besser: einer Radikalisierung. Ich lese gerade von „multiplen Gemeinschaftskrisen“ in der EU:
„Der Virenkrise folgt die ökonomische, der ökonomischen die Klimakrise, und die der Menschenrechte war schon vorher da“. Den Krisen könnte rasch „multiples Organversagen der EU folgen. Der globale Handlungsbedarf wächst stündlich, aber der national-staatliche Egoismus blockiert solidarisches Handeln“ (Prof. Münkler).
Die Krise der Menschenrechte wird immer desaströser, je länger die Gemeinschaft Griechenland, Italien und Spanien hängen läßt. Wir insistieren: Asyl ist Menschenrecht!
Die Menschen sind auch auf dem Ludwigsplatz nur noch spärlich unterwegs. Wir beginnen in Helligkeit, und langsam senkt sich Dunkelheit über den Platz, der wir mit einigen Kerzen Widerstand leisten.
Text: Johannes
45. Mahnwache am 17. Februar 2020
Gestaltet von der Griech.-Orth. Kirchengemeinde „Heiliger Niokolaos“, Darmstadt
Καλώς ορίσατε!
Spontaneität ist manchmal nicht angemessen. Hier hat sie zu einer sehr abgespeckten Mahnwache geführt, weil die Banner und Kerzen fehlten. Die konnten auf Grund sehr kurzfristiger Entscheidungen nicht mehr weitergegeben werden. So hatten die Aktiven der griech.-orth. Kirchengemeinde einen denkbar unspektakulären Einstand mit wenig Passanten-Aufmerksamkeit. Was dazu führte, sich untereinander besser kennenzulernen.
Können wir Deutsche (und EU-Gesellschaft, möchte ich ergänzen) so abgegrenzt wie im Boot leben, wenn
- Waffen in Krisengebiete verkauft werden,
- internationale Konzerne Rohstoffe abbauen und dabei Lebensräume vergiften,
- riesige EU-Fangflotten nah an den Rändern der (afrikanischen) nationalen Gewässer überfischen,
- eine globalisierte Arbeitsteilung Wirtschaftsräume und Landschaften umwälzt?
Das alles führt doch zu einer Entwurzelung und Abwanderung von Menschen!
So haben die Vertreter der Kirchengemeinde argumentiert.
Text: Johannes
44. Mahnwache am 20. Januar 2020
Gestaltet von KOKAS+

Umzug auf den Ludwigsplatz. Neues Ambiente. Mahnwache unter Aufsicht von Bismarck.
Zuvor hatte uns der Großherzog immer nur schnöde den Rücken zugekehrt. Wir konnten uns unbeobachtet fühlen. Wir erlebten Kurden-Demos an unserem Platz, konnten uns in den Weihnachtsmarkt einreihen, erhielten bei Regen schon mal Asyl unter den Sonnenschirmen von Starbucks. Die Schienen der Straßenbahn wurden in der Zeit erneuert, viele Menschen eilten immer vorbei, von und zu den Bahnen. Bei all dieser Mobilität habe ich mich manchmal schon recht stationär gefühlt: Immer am selben Ort, leider mit dem immer weiter notwendigen Appell: Humanisierung der Flüchtlingspolitik.
Von der Weite des Luisenplatzes jetzt auf dem überschaubaren Ludwigsplatz. Ringsum Geschäfte auf Tuchfühlung. Vielleicht weniger Hektik, mehr Gesprächsmöglichkeit. Wir wissen nicht, wie viele Wächterinnen und Wächter sich nochmal und umsonst am Luisenplatz eingefunden haben, immerhin unser Standort für dreieinhalb Jahre.
Text: Johannes
Kontakt:
Monika Müller-Ahlheim, mail: monika_m-a@gmx.de
Johannes Borgetto, mail: info@asylkreis-darmstadt.de