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Es ist für mich immer eine Wundertüte, daß die Mahnwache immer wieder, Monat für Monat weitergetragen wird. Andrea kommt nach längerer Abwesenheit mal wieder dazu, Clemens eher regelmäßig, etwas später auch noch Klaus. Um die Hälfte der Zeit gesellt sich sogar noch Detlef dazu.
Es hat also wieder einen Monat funktioniert, drei KOKAS’ler, drei von der Mahnwachenliste. Ich bin immer wieder überrascht.
Drei junge Männer sprechen mich an. Wollen wissen, was ein Push-Back ist. Der kleine Austausch zeigt Differenziertheit, eher zugunsten des Flüchtlingsschutzes. Noch ein junger Mann spricht mich an, will wissen, was unsere Forderungen sind. Seine Geschichte: `22 nach Deutschland gekommen, nach einem Jahr Anerkennung, Deutsch gelernt, Hauptschulabschluß gemacht, jetzt in der Lehre und noch immer Sprachkurs. Er erzählt das stolz, kann er auch sein. Alle Gesprächsuchende haben eine Migrationsgeschichte.
Außer einer: Eine eher „schlichte“ Frau kommt auf mich zu und erklärt sich strahlend mit unserem Anliegen solidarisch, und ihr Mann wie Sohn seien auch dafür. Dann erklärt sie mir hinter vorgehaltener Hand, sie würde auch AfD wählen. Ich bin erstaunt: „Und dennoch sind sie für unser Anliegen? Das ist doch das genaue Gegenteil zu dem, für was die AfD eintritt“. Die Frau wird stutzig: „Ach, Ihr seid für die Flüchtlinge?“ „Zumindest für eine faire Behandlung.“ Achso, sie gibt mir den Handzettel zur Mahnwache zurück.
Text: Johannes
Kontakt:
Monika Müller-Ahlheim, mail: monika_m-a@gmx.de
Johannes Borgetto, mail: info@asylkreis-darmstadt.de