Bei vielen Menschen erzeugt dieses Wort latent Unbehagen. Daher ist es wichtig, zu wissen, was der Begriff Trauma bedeutet: griechischen Ursprungs versteht man darunter eine Verletzung, so ist z.B. eine Wunde ein Trauma. In der Psychologie geht es um eine „unsichtbare Verletzung“ bzw. einen seelischen Schock (Übersetzung aus dem Englischen). Traumatisierungen hat es schon immer gegeben hat – früher wurden andere Begriffe benutzt wie z.B. nach dem ersten Weltkrieg: Kriegszitterer. Zudem war auch die Diagnostik nicht so ausgereift war wie heute. Damit wird deutlich, dass wir alle in unserem Leben schon vielen Menschen begegnet sind die traumatisiert wurden – meistens allerdings ohne es von ihnen zu wissen.
In der „International Classification of Diseases der WHO“ (ICD 10) wird ein Trauma wie folgt beschrieben: „einem belastenden Ereignis oder einer Situation mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalem Ausmaß ausgesetzt sein …“. Es kommt zu einer Diskrepanz zwischen der bedrohlichen Situation und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, die zu einer Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses führen. Durch diesen traumatischen Stress können psychische Störungen wie z.B. Angst, Depressionen oder eine Posttraumatische Belastungsstörung entstehen, welche durch Wiedererleben, z.B. Alpträume oder Flashbacks, Vermeidungsverhalten und erhöhte angstbedingte Erregung gekennzeichnet ist.
Dennoch – und das ist ganz entscheidend – entwickeln nicht alle Menschen, die derartiges erleben mussten, ein psychisches Trauma – sondern „nur“ geschätzte ca. 25-40%, diese Zahlen variieren. Zum einen ist das Ausmaß der Traumatisierung entscheidend, zum anderen aber auch die eigene Resilienz, also Schutzfaktoren, die bei der Bewältigung helfen.
Für eine therapeutische Begleitung bedarf es Fachleuten, eine professionelle Ausbildung ist unerlässlich. Für Laien sind im Umgang mit potentiell traumatisierten Menschen folgende Maßnahmen zu empfehlen:
- den Betroffenem beruhigen, ihm das Gefühl geben, jetzt in diesem Moment sicher zu sein, weit weg von dem Ort, an dem Schreckliches passiert ist
- wenn Betroffene von sich aus berichten, was ihnen widerfahren ist, können -aber müssen Sie nicht – zuhören, aber auf keinen Fall nachfragen, denn sonst kann sich das Trauma verschlimmern
- keine Diagnose stellen; keine Versprechen geben, die nicht einzuhalten sind
- Ressourcen in Erinnerung rufen: Sie haben schon viel geschafft …
- ein regelmäßiger Tagesablauf, regelmäßige Alltagsstrukturen
- soziale Kontakte zu Freunden/Bekannten ermutigen
- Termin vereinbaren bei professionellen Fachkräften.
Weitere ausführlichere Informationen: Ratgeber der Bundestherapeutenkammer für Flüchtlingshelfer: „Wie kann ich traumatisierten Flüchtlingen helfen“ (http://www.bptk.de).
Caritasverband Darmstadt e. V., Migrationsdienst
Dipl. Psychologin Marion Silberreiss (psychologische Psychotherapeutin)
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