Fahrradwerkstatt

fahrradwerkstatt_logoDie Fahrradwerkstatt ist in der Jefferson Siedlung, einer ehemaligen Amerikanischen Kaserne, die zwischen Darmstadt-Bessungen und Darmstadt-Eberstadt liegt. Es wohnen hier circa 700 Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea, Irak, Iran und Afghanistan – sowohl Alleinstehende als auch Familien. In Darmstadt gibt es noch viele andere Einrichtungen wie zum Beispiel Michaelisdorf und Schiebelhuthweg oder ein Wohnheim für unbegleitete Minderjährige in Kranichstein.

Angefangen haben wir im Februar mit einer kleinen Aktion in Darmstadt-Eberstadt. Es war uns aber schnell bewusst, dass wir eine richtige Werkstatt direkt in einer Einrichtung brauchten – die Wege für die Flüchtlinge waren zu lang und zu kompliziert. Dass gleichzeitig die Stadt Darmstadt bereit war, uns mit Räumlichkeiten zu unterstützen, und eine großzügige Spende von der Dotter-Stiftung hat die Werkstatt möglich gemacht.

Mit dem Geld von der Dotter-Stiftung konnten wir die Werkstatt sehr gut mit Werkzeugen ausstatten und die ersten Ersatzteile kaufen. Wir haben durch  Veröffentlichungen  in der Zeitung (Darmstädter Echo) und in Rundmails von ‚Flüchtlingshilfe Darmstadt‘, ‚Save Me‘, verschiedenen Gemeinden und auch durch persönliche Kontakte viele Fahrräder und Ersatzteile gespendet bekommen. Ich allein habe bestimmt 100 Fahrräder abgeholt!

Die Fahrräder werden von uns entweder direkt an Flüchtlinge weiter gegeben oder repariert und fahrtüchtig gemacht oder vielleicht auseinander genommen, um das Ersatzteillager zu füllen. Je nachdem, welche neuen Teile wir einbauen, müssen die Flüchtlinge etwas für die Räder bezahlen. Alle Räder werden mit Beleuchtung und einem Schloss  ausgestattet.

Unsere Hauptarbeit ist aber das Reparieren von Fahrrädern. Die Flüchtlinge bringen die Räder zu uns, und wir versuchen sie wieder auf Vordermann zu bringen. Wir finden es sehr schön, wenn die Flüchtlinge mitmachen, und manche sind regelmäßig bei uns und helfen nicht nur beim Reparieren, sondern auch bei der Verständigung. Die Übersetzung muss manchmal über mehrere Sprachen gehen.

Wir möchten demnächst auch Fahrtraining und Verkehrserziehung durchführen und warten auf einen Termin bei der Jugendverkehrsschule in Darmstadt.

Obwohl wir die Bewohner von der Jefferson-Siedlung bevorzugen, haben wir auch Räder von anderen Einrichtungen repariert, und wir versuchen jetzt ein Netzwerk in Darmstadt aufzubauen, damit alle Flüchtlinge die Möglichkeit bekommen, ein sicheres, fahrtüchtiges Fahrrad zu bekommen.

‚Wir‘ sind jetzt sechs Ehrenamtliche (Männer), die mindestens einmal in der Woche (jeden Mittwoch von 13 bis 19 Uhr, aber auch manchmal öfter) die Werkstatt betreiben und dabei Spaß haben.
Schön wäre es, noch mehr ‚Schrauber‘ zu haben, dann könnten wir die Werkstatt öfter öffnen. Außerdem werden wir kräftig  von den Sozialarbeiterinnen, dem Hausmeister und dem Sicherheitsdienst unterstützt.

Kontakt: malcolm@howlett.de