Pressemitteilung „Gedenken an die Toten an den europäischen Außengrenzen“

Darmstadt, 20. Oktober 2022

 „…die im Dunkeln sieht man nicht“

Gedenken an die Toten an den europäischen Außengrenzen am Volkstrauertag, Sonntag, 13. November, 16 Uhr, vor und im Justus-Liebig-Haus, Große Bachgasse 2 in Darmstadt

Zum „Gedenken an die Toten an den Europäischen Außengrenzen“ lädt ein Trägerkreis aus kirchlichen und säkularen Gruppen und Einrichtungen bereits zum fünften Mal ein. Dazu haben die Verantwortliche bewusst den Volkstrauertag ausgewählt. Die Gedenkveranstaltung am Sonntag, 13. November, beginnt um 16 Uhr mit einem stillen Gedenken an die Toten mit einer Kerzenzeremonie musikalisch untermalt vor dem Justus-Liebig-Haus, Große Bachgasse 2, in Darmstadt. Im Anschluss werden die „Mittelmeer-Monologe“ der Theatergruppe „Wort Und Herzschlag“ aus Berlin, eine szenische Theaterlesung mit anschließendem Publikumsgespräch, aufgeführt. Die Veranstaltung findet nach den im November gültigen Corona-Verordnungen statt.

„Die Mittelmeer-Monologe erzählen von den politisch widerständigen Naomie aus Kamerun und Yassin aus Libyen, die sich auf einem Boot nach Europa wiederfinden, von brutalen „Küstenwachen“ und zweifelhaften Seenotrettungsstellen und von Aktivist*innen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegensetzen.“ (Auszug Ankündigung Wort und Herzschlag). Der Trägerkreis erklärt: „Wir trauern um die Toten, die uns in den Medien nur als Zahlen entgegentreten, es sei denn das Bild eines gekenterten Flüchtlingsbootes rüttelt uns vorübergehend auf. Wir trauern um die Menschen, die am ‚Fuße unserer Festung Europa‘ auf der Suche nach Sicherheit zu Tode kommen.“ Darauf soll auch der Titel „…die im Dunkeln sieht man nicht“ (B. Brecht) hinweisen.

Der Trägerkreis ist sich einig, dass Deutschland, eine der reichsten Gesellschaften weltweit, mehr zur Rettung von Menschen im Mittelmeer und aus den hoffnungslos überfüllten Flüchtlingslagern in Südeuropa beitragen kann. In diesem Jahr wird die Genfer Flüchtlingskonvention 71 Jahre alt. Die 149 unterzeichnenden Staaten verpflichten sich dazu Schutzsuchende nicht zurückzuweisen. Dass es dennoch gewaltsame Push-Backs auf dem Mittelmeer an den EU-Außengrenzen gibt, verurteilt der Trägerkreis: „Wir möchten für ein stärkeres Maß an Menschlichkeit sensibilisieren und damit den Sinn für das Gemeinwohl innerhalb unserer Gesellschaft stärken. Dazu machen wir auf die Missachtung der Genfer Flüchtlingskonvention durch EU-Staaten aufmerksam.“

Dem Trägerkreis gehören ClandestIni e. V. / Seebrücke Darmstadt / Interreligiöser Arbeitskreis / Koordinationskreis Asyl Darmstadt / Ev. Dekanat Darmstadt / Kath. Pastoralraum Darmstadt-Mitte / Antirassistische Gruppe Internationale Solidarität / pax christi Darmstadt / Ägyptischer Verein / Halima aktiv für Afrika e. V. an.

Johannes Borgetto

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Koordinationskreis Asyl Darmstadt und Region

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„Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, welche die Welt nie angeschaut haben.“ (Alexander von Humboldt)